Was verbinden Sie mit dem Begriff Avantgarde?
Der
Begriff Avantgarde in Kunst und Politik ist mir suspekt, in der
Wissenschaft erlaube ich mir kein Urteil. Wohin geht es nach vorne?.
Was gestern noch als fortschrittlich oder zielsetzend galt, ist
heute meist passée. Dabei kritisiere ich das Konzept der
Avantgarde, ihren Führungsanspruch. Viele künstlerische
und revolutionäre Bewegungen scheitern. Lieber ist mir ein
vielfältiges Nebeneinander von Entwicklungen und Bewegungen.
Sie dürfen mit einer Zeitmaschine eine Reise unternehmen.
In welche Zeit reisen Sie und wohin?
In die Vergangenheit oder in die Zukunft reisen? Angekommen
wäre ich wieder in einer Gegenwart.
– Ich könnte mir allenfalls vorstellen, dass ich mich
in dieser anderen Zeit etabliere, in ihr lebe und sie nicht nur
kurzfristig und oberflächlich betrachte. Ich denke das sich
die innere Welt des Menschen durch einen Zeitsprung nicht verändert,
Gefühle, Freundschaft, Liebe oder Talent könnte ich
auch in einer anderen Zeit weder kaufen noch forcieren. Ort und
Zeit sind für mich daher beliebig. Ich bin kein Mensch der
Reise an sich, eher einer der gern mit einem One-way Ticket und
mit einem Open-end reist.
Welche Dinge nehmen Sie mit auf diese Reise?
Das wichtigste wären meine Malutensilien. Eine Katze
könnte ich mir als Begleiter vorstellen. Katzen etablieren
sich überaus schnell in neuen Umgebungen.
Worauf
können Sie am besten verzichten?
Auf Schmeichelei und Wiederholungen.
Womit haben Sie sich selbst schon einmal überrascht?
Mit meiner rechten Hand.
Mich überrascht immer wieder das meine Hand genau die Bilder
erzeugen kann in denen ich denke.
Aus welchen Erfahrungen können wir am meisten lernen?
Kultur ist die Summe aller Erfahrungen einer Gesellschaft
und ist wohl das prägendste im Leben. Diese vertieft sich
für mich durch erst durch Selbsterfahrung und hinterfragen
des gelernten, autentisch wird für mich erst etwas das ich
mit meinen eigenen Sinnen erlebe.
Wen oder was bewundern Sie und warum?
Zivilcourage - nichts erfordert mehr Mut als sich einzumischen,
zu seinen Überzeugungen zu stehen und sie laut und deutlich
einzufordern.
Welche Ihrer Ideen war für Sie die beste?
Das ich Maler werden wollte.
Wie würde der Titel Ihrer Autobiografie lauten?
Zeitspiegel